Klassentreffen der Klasse 9a (Abiturjahrgang 1961) am Neuen Gymnasium Nürnberg
Klassenfoto 1953
Aufgenommen im sog. Schulgarten
(Im Hintergrund das Opernhaus)
Schulgebäude bis 1959 an der
Frauentormauer Nürnberg
(Zeichnung M. Jais)
Klassenfoto 1961
Aufgenommen am Eingang des
neuen Schulhauses Weddigenstr.
Eindrücke vom Klassentreffen 2011 in Paterzell
Grußwort
Liebe Klasskameraden, liebe Angehörige,
ein
goldenes
Jubiläum
feiern
wir
heute!
50
Jahre
sind
es
her,
dass
wir
unser
Abitur
in
der
Tasche
haben,
hier
zur
Erinnerung
einige Daten:
13.-22.6.:
schriftliche Abiturprüfungen
7.-14.7.:
Abiturfahrt nach Wien
19.7.:
Abiturfeier und Entlassung
So
eine
Freude,
dass
wir
heute
dieses
Jubiläum
froh
und
munter
feiern
können,
langsam
sind
wir
in
einem
Alter,
in
dem
wir
glücklich
sein
dürfen
über
die
geschenkten
Jahre.
Umso
bedauerlicher
ist
es,
dass
wir
in
diesem
Jahr
wieder
den
Tod
eines
Klasskameraden
erleben
mussten.
Im
März
dieses
Jahres
verstarb
unser
Peter
Kalb
an
schwerer
Krankheit,
an
einem
sonnigen
Frühlingstag
wurde
er
am
Südfriedhof
von
seiner
Familie
zu
Grabe
getragen,
auch
in
Anwesenheit
von
9
Klasskameraden.
Wir
denken
in
dieser
Minute
an
ihn
aber
auch
an
die
anderen
Verstorbenen
aus
unserer
Klasse,
an
Peter
Ruff, Peter Baier, Manfred Ermer, Joachim Raab, Udo Schmidt, Peter Steiner, Peter Keck.
Liebe
Klasskameraden,
ich
weiß
nicht
wie
es
euch
geht,
aber
ich
bin
schon
sehr
dankbar,
wenn
ich
auf
unsere
Schulzeit
und
Bildungszeit
zurückblicke.
Es
ist
wahr:
wir
haben
eine
gute
und
fundierte
Ausbildung
bekommen
haben,
freilich
standen
damals
auch
praktisch
alle
Berufswege
offen,
die
uns
unsere
Berufswünsche
erfüllen
ließen.
Heuer,
im
Jahr
2011,
haben
in
Bayern
zum
ersten
Mal
zwei
Schülerjahrgänge
Abitur
gemacht,
das
alte
G9
und
zum
ersten
mal
das
verkürzte
Gymnasium,
das G8. Wie schön, nur noch 8 Jahre, --- oder?
Ich
brauche
euch
wohl
kaum
zu
erklären,
dass
man
9
Gymnasialjahre
nicht
einfach
zu
8
kürzen
kann
ohne
Verluste
hinzunehmen.
Und
es
gibt
kaum
eine
köstlichere
Darstellung
der
Probleme
in
dem
neugeschaffenen
G8
als
die
von
dem
Kabaretisten Han's Klaffl die bei aller Köstlichkeit die bittere Wahrheit schonungslos offenlegt.
Ich zitiere:
"Von
der
"Entrümpelung
der
Lehrpläne"
sprach
der
vorige
Kultusminister,
bevor
er
sich
in
die
Staatskanzlei
in
Sicherheit
brachte.
Entrümpelung!
Das
hätte
man
uns
Lehrkräften
ja
vorher
schon
mal
sagen
können,
dass
wir
Gerümpel
unterrichten:
Literatur,
alte
Sprachen,
Kunst,
Musik,
Sport...
"Halt",
kommt
da
der
Protest
aus
Herzogenaurach,
"und
was
ist
mit
unseren
Jogginghosen,
wenn
der
Sport
entrümpelt
wird?"
Die
paar
Blockflöten,
Reclamhefte
und
Dreiviertelgeigen,
die
der
Entrümpelung
zum
Opfer
fallen,
kann
die
Wirtschaft
locker
verkraften.
Aber
wenn
man
nicht
schon
die
Kinder
an
den
Sport
heranführt,
wer
soll
dann
als
Erwachsener
die
Skiausrüstung
und
als
Frührentner
die
Fitnessgeräte
kaufen?
Darum
geht
es
schließlich:
Die
Schulen
müssen
den
Erfordernissen
der
Wirtschaft
genügen,
und
die
braucht
keine
Bildung,
sondern
Ausbildung.
Die
klassische
Schülerfrage
"Wozu
brauche
ich
das?",
die
bisher
noch
jeden
Lehrer
in
den
Wahnsinn
trieb,
ist
in
der
Lobby
angekommen
-
und
im
Sinne
der
Schüler
beantwortet
worden:
"Was
wir
nicht
unmittelbar
verwerten
können,
brauchst
du
auch
nicht
zu
lernen."
Bildung
als
Wert
an
sich
hat
ausgedient.
Heute
sucht
niemand
mehr
einen
untadeligen
Akademiker,
wenn
er
bloß
einen
Verteidigungsminister
braucht.
Und
ein
promovierter
Theologe
auf
dem
Posten
des
Kultusministers? Nicht nur ein Luxus, sondern auch ein Risiko, wie wir noch sehen werden."
Etwas später sagt dann Han's Klaffl:
"auf
das
Notabitur
folgt
ruck-zuck
der
Bachelor
-
und
schon
sind
unsere
jungen
Menschen
bereit,
ins
Feld
der
europäischen
Wirtschaft
zu
ziehen.
Das
ist
schließlich
die
Begründung
für
die
Hast:
Unsere
Schüler
sollten
bessere
Chancen
im
globalen
Wettbewerb
bekommen.
Das
heißt
aber
selbstverständlich
nicht,
dass
sie
auch
besser
sein
müssen.
Jünger
müssen
sie
sein.
Denn
"besser"
ist
offenbar
nicht
der,
der
etwas
besser
kann,
sondern
der,
der
es
zwar
nur
ein
bisschen,
das
aber
dafür
eher kann...."
(Das Gymnasium in Bayern Zeitschrift des
bayerischen Philologenverbandes Heft 6/2011, S. 8-9)
Wir
können
schon
dankbar
sein,
dass
wir
damals
zu
unserer
Schulzeit
nicht
die
Säge
der
Kürzungsfetischisten
zu
spüren
bekamen,
dass
wir
noch
in
epischer
Breite
Zeit
hatten
für
die
alten
und
neuen
Sprachen,
für
die
klassischen
Schriftsteller
wie
Sallust,
Seneca
oder
Thukydides,
für
Geschichte,
Musik,
Kunst
und
Sport,
für
Wahlunterricht
und
so
vieles
andere...
und
.... für dumme Streiche.
Wenn
ich
nachdenke,
warum
ich
seit
45
Jahren
gerne
Klassentreffen
organisiere
möchte
ich
etwas
wiederholen,
was
ich
vor
5
Jahren
in
Hubmersberg
sagte:
Eigentlich
ist
es
gar
nicht
so
sehr
die
Erinnerung
an
die
Schule
oder
die
Lehrer,
die
ich
in
Gedanken
wieder
Revue
passieren
lassen
möchte,
sondern
es
ist
viel
mehr
die
Klassengemeinschaft
und
die
Kameradschaft,
die
uns
bis
heute
verbindet.
Da
dürfen
wir
uns
schon
selber
ein
wenig
auf
die
Schulter
klopfen,
wenn
wir
herumblicken und erfreut bemerken, dass sich unsere Klasse wieder so zahlreich zusammengefunden hat.
Ich wünsche uns allen einen frohen Verlauf unserer Wiedersehensfeier!
Euer Albert