Klassentreffen der Klasse 9a (Abiturjahrgang 1961) am Neuen Gymnasium Nürnberg
Klassenfoto 1953
Aufgenommen im sog. Schulgarten
(Im Hintergrund das Opernhaus)
Schulgebäude bis 1959 an der
Frauentormauer Nürnberg
(Zeichnung M. Jais)
Klassenfoto 1961
Aufgenommen am Eingang des
neuen Schulhauses Weddigenstr.
Eindrücke vom Klassentreffen 2006 in Hubmersberg
Grußwort
Liebe Klasskameraden,
es lässt sich nicht leugnen, Wir werden älter!
Vor
45
Jahren
haben
wir
unser
Abitur
gemacht,
und
jetzt
sind
wir
in
einem
Alter
-
na
eben
so
um
die
65
-
in
dem
schon
viele
von
uns
Großeltern
geworden
sind,
viele
befinden
sich
bereits
im
Ruhestand,
der
Rest
wird
nach
und
nach
folgen,
allerlei
Krankheiten
und
Beschwerden
machen
sich
bemerkbar,
nein
nein,
es
lässt
sich
nicht
leugnen,
wir
werden
älter!
Tempora
mutantur,
et
nos
mutamur
in
illis,
wie
wahr!
Es
beginnt
schon
bei
der
Organisation
der
Klassentreffen.
Im
Jahr
1968
(Gaststätte
Baumwolle)
1969
(Dechsendorf)
und
1971
(Nochmals
Dechsendorf)
habe
ich
für
die
Einladungen
zum
Klassentreffen
die
gute
alte
Schreibmaschine
verwendet,
die
Vervielfältigungen
wurden
mit
Spiritusmatrizen
erstellt
und
mit
Hand
heruntergeleiert.
1976
haben
wir
uns
in
Brunn
bei
Kecks
getroffen,
damals
half
schon
der
Rank-Xerox,
den
Versand
besorgten
die
Sprechstundenhilfen
der
Praxis
Dr.
Keck.
1981
trafen
wir
uns
im
Tiergarten
und
im
Letten
bei
Lauf,
1986
waren
wir
zum
ersten
Mal
hier
in
Hubmersberg,
das
Doppelzimmer
kostete
69
DM,
die
Postkarte
50
Pfennig,
die
Schreibmaschine
damals
war
allerdings
schon
elektrisch,
mit
Kohleband!
Für
die
Einladung
1991
-
wieder
nach
Hubmersberg-
wurde
zum
ersten
mal
der
Computer
eingesetzt,
die
Namen
aber
alle
handschriftlich
eingefügt,
1996
für
das
Treffen
in
Iffeldorf
an
den
Osterseen
habe
ich
zum
ersten
mal
die
Serienbrieffunktion
von
WORD
verwendet,
mein
Gott,
wie
leicht
war
auf
einmal
das
Schreiben
von
über
30
Briefen,
dazu
kam
das
Faxgerät,
die
Korrespondenz
mit
dem
Gasthaus
in
Iffeldorf
ging
im
Handumdrehen.
2001
in
Nürnberg
für
die
Einladungen
in
den
Petzengarten
bin
ich
natürlich
ebenso verfahren, meine Klassenliste wies bereits 6 E-mail-Adressen auf, heute sind es 23.
Wenn
das
die
einzigen
Veränderungen
in
und
um
uns
wären!
Da
gibt
es
wahrhaftig
bedeutsamere
Änderungen,
politische
und
wirtschaftliche:
Noch
im
Abiturjahr
1961
waren
wir
geprägt
von
der
Adenauerzeit
der
50er,
von
den
Jahren
des
wirtschaftlichen
Aufschwungs
und
von
nahezu
unbegrenzten
Berufschancen.
Die
Endphase
unseres
Studiums
war
dann
gekennzeichnet
von
der
unruhigen
68-er
Generation,
in
den
ersten
erfolgreichen
Berufsjahren
wurden
wir
Zeugen
jener
beunruhigender
Aktivitäten
der
Terroristen.
Als
1989
das
Ende
der
DDR
abzusehen
war,
dachte
bestimmt
so
mancher
von
uns,
dass
nun
eine
friedliche
Zeit
und
ein
neues
Wirtschaftswunder
eintreten
würden,
mit
dem
Frieden
in
der
Welt
war
es
nichts,
mit
dem
wirtschaftlichen
Aufschwung
auch
nicht.
Umwälzungen, Veränderungen um uns, es stimmt eben: ...tempora mutantur...
Was
werdet
ihr
heute
noch
berichten
über
euch
und
euere
Erfahrungen?
Ich
weiß
schon,
was
die
Freiberufler
sagen
werden,
die
Klagen
über
die
Misere
beim
Mittelstand
sind
mir
vom
letzten
Treffen
noch
gut
im
Gedächtnis.
Was
werden
unsere
Ärzte
wieder
klagen
über
die
Misere
im
deutschen
Gesundheitswesen!
Seehofer,
Andrea
Fischer,
Ulla
Schmidt,
die
Namen
ändern
sich,
die
Klagen
bleiben
dieselben.
Und
wenn
ich
ein
wenig
aus
meiner
Sicht
als
Lehrer
etwas
dazu
beitragen
darf,
dann
ist
es
fast
auch
wieder
nur
Gejammere:
das
idiotische
G8
mit
seinem
dramatischen
Bildungsschwund,
das
uns
Stoiber
beschert
hat,
dazu
eine
Bundesbildungsministerin,
die
meint,
dadurch
den
Lehrern
den
Rücken
stärken
zu
können,
indem
sie
jovial
erklärt,
man
solle
doch
in
den
Schulen
an
der
Möglichkeit
zum
Wiederholen
der
Klassen
festhalten,
man
dürfe
doch
den
Lehrern
ihr
Mittel
zur
Disziplinierung
nicht
nehmen!
Zum
Disziplinieren
also
lassen
wir
die
Schüler
durchfallen,
nicht
zum
Aufholen
von
Wissenslücken! Es stimmt schon dass man sich manchmal fragen muss, ob uns die richtigen Politiker vertreten.
Aber
ich
bin
auch
zuversichtlich:
Ich
meine
mit
der
großen
Koalition,
die
uns
seit
einem
Jahr
-
manchmal
halbherzig,
manchmal
unbarmherzig
-
regiert,
sollte
es
auch
eine
Chance
geben,
so
manche
eingefahrene
Rollen
und
Verkrustungen
in
den
Parteien
aufzugeben
und
ein
wenig
mehr
gemeinsame
Sachziele
durchzusetzen.
Möglicherweise
könnten
wir
uns
dann
auch
irgendwie
ein
wenig
abfinden
mit
geschmälerten
Geldbeuteln
und
den
ständig
steigenden
Ausgaben,
wenn
wir
nur
für
unsere
Kinder
und
Enkel
mit
mehr
Optimismus
in
die
Zukunft
sehen können. Wollen wir es so sehen, wir müssen es tun!
Und
mit
dem
Älterwerden
sind
ja
auch
nicht
immer
nur
Unannehmlichkeiten
verknüpft!
Wenn
ich
von
mir
aus
gehe,
so
meine
ich
wir
werden
vielleicht
ein
wenig
nachdenklicher
aber
auch
ein
wenig
zufriedener,
etwas
dankbarer
für
Gewesenes
und
Erreichtes:
Dabei
spielt
auch
das
Neue
Gymnasium,
an
das
wir
heute
besonders
denken,
eine
besondere
Rolle.
Unser
Dank
gilt
den
Lehrern,
die
es
mit
uns
aushalten
mussten,
ich
denke
die
Zeit
ist
reif,
wo
auch
der
letzte
Groll
über
eine
ungerechte
5
in
Latein
oder
einen
unverdienten
Verweis
aufgegeben
werden
muss.
Freilich
reichte
das
Spektrum
unserer
Lehrer
vom
einen
Extrem
zum
anderen,
vom
pädagogischen
Versager,
wie
[........]
bis
hin
zu
genialen
Menschen
mit
großer
Persönlichkeit,
wie
Otto
Jakob.
Ja,
ich
verdanke
viel
meiner
Schulzeit
am
NGN
und
meinen
Lehrern,
es
waren
wichtige
prägende
Erlebnisse,
die
heute
noch
mein
Leben
bestimmen.
Ich
denke
z.B.
nur
an
das
Altgriechisch:
ohne
diesen
Unterricht
hätte
ich
wohl
kaum
jemals
ein
so
großes
Interesse
an
der
Archäologie
und
der
Geistesgeschichte
Griechenlands
gefunden
und
hätte
wohl
auch
nie
Spaß
daran
gefunden,
die
neugriechische
Sprache
zu
erlernen.
Inzwischen
ist
aus
der
schulischen
Initialzündung
eine
bis
heute
vitale
Hellenomanie
geworden,
die
mir
nun
schon
59
Reisen
nach
Hellas
beschert
hat.
Interessant
ist
übrigens,
wenn
ich
über
meine
Motive
nachdenke,
die
Klassentreffen
zusammenzurufen.
Eigentlich
ist
es
gar
nicht
so
sehr
die
Erinnerung
an
die
Schule
oder
die
Lehrer,
die
ich
in
Gedanken
wieder
Revue
passieren
lassen
möchte,
sondern
es
ist
viel
mehr
die
Klassengemeinschaft
und
die
Kameradschaft,
die
uns
bis
heute
verbindet.
Da
dürfen
wir
uns
schon
selber
ein
wenig
auf
die
Schulter
klopfen,
wenn
wir
herumblicken
und
erfreut
bemerken, dass sich unsere Klasse wieder so zahlreich zusammengefunden hat.
Zahlreich
ja,
aber
leider
nicht
mehr
vollständig!
Wir
denken
mit
einer
Schweigeminute
an
unsere
Klasskameraden,
die
nicht
mehr
unter
uns
eilen:
Peter
Ruff,
Peter
Baier,
Manfred
Ermer,
Udo
Schmidt,
Peter
Steiner
und
Joachim
Raab.
Es
folgt
ein
Bericht
über
Klasskameraden,
die
für
unser
heutiges
Treffen
leider
absagen
mussten:
Theo
Burzer,
Gerhard Spielhagen, Karl-Berthold Ziegler.
Nun wünsche ich dem Klassentreffen noch einen schönen und weiterhin so harmonischen Verlauf!
Albert Kollmann