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Homepage von Erika und Albert Kollmann
Hymettos
Panoramablick vom Hymettos über Athen
Hymettos der "Honigberg" der Antike Wanderung am stillen Stadtrand von Athen
Ausgangspunkt für die Wanderung in die stillen Wälder am "Honigberg" Hymettos ist wohl meist das unruhige und betriebsame Stadtzentrum von Athen. Man wählt sich dort eine geeignete Haltestelle der Buslinien 223 oder 224 in Richtung Kaissariani. Eine Haltestelle liegt z.B. in der Vasilissis Sophias auf der Höhe und auf der Seite des Byzantinischen Museums. Wir steigen erst an der Endhaltestelle der Buslinie beim Friedhof Kaissariani aus. Von dort beginnt unsere Wanderung. Zunächst wählen wir den Fußweg, der parallel zur Autostraße entlang des Friedhofes in Richtung Kloster Kaissariani zieht. Bei 275 m.ü.d.M erreichen wir eine Blockhütte, die vom "Verein der Waldfreunde" errichtet wurde. Das Kloster Kaissariani (Öffnungszeiten Täglich außer Dienstag 8:30 Uhr bis 15:30 Uhr) aus dem 11. Jh. ist eines der sehenswertesten byzantinischen Denkmäler im Raum Athen. Die idyllische Lage des Klosters im schattigen Wald, die überraschend vielfältige Natur im Umkreis des Klosters sowie die Wandermöglichkeiten am Fuße des Hymettos begeistern jeden Besucher. Vom Kloster (350 m.ü.d.M.) aus wählen wir die Asfaltstraße bergauf, der geringe Verkehr ist für den Fußgänger kaum störend. Bei 390 m.ü.d.M. erreichen wir die Quelle Kalopoula (Trinkwasser!) mit einer kleinen Taverne, die allerdings nicht immer geöffnet ist. Mit zahlreichen Ausblicken gehen wir weiter auf der Straße nach oben und erreichen bei 440 m.ü.d.M. eine kleinen Gipfel mit weiter Rundumsicht auf die Großstadt Athen (siehe Bild in der Kopfleiste dieser Seite). In dieser Region passiert man auch die Ruinen eines Wohn- und Verteidigungsturmes aus der Türkenzeit. Weiter führt die Straße bergaufwärts, bis wir in 550 m.ü.d.M das Klösterchen Asteri erreichen. Das Kloster Asteri (Moni Taxiarchon) entstand wie Kloster Kaissariani im 11. Jh. und besteht aus der Kirche und den ummauerten Klostergebäuden. Das Klösterchen Asteri war viele Jahre lang im Besitz der Königin Friederike von Griechenland, die dort in den Sommermonaten Erholung und Ruhe fand. Friederike war die Mutter von König Konstantin II., dem letzten Regenten von Griechenland, der im Jahre 1973 abdanken musste. Mit dem Ende der Monarchie in Griechenland ging auch das Kloster Asteri in Staatsbesitz über und blieb viele Jahre lang dem Verfall preisgegeben. Seitdem ist Asteriou nicht mehr bewohnt, auch wenn es offiziell ein Metochi, eine „Dependance“ des Klosters Asomaton Petraki (Μονή Ασωμάτων Πετράκη) in Athen ist. Mittlerweile ist es restauriert und bietet sich dem Besucher als wahres Schmuckstück dar, und wer die Gelegenheit zu einem Besuch hat, sollte sich diese keinesfalls entgehen lassen. Leider ist der gesamte Komplex meist geschlossen, wegen der idyllischen Lage und der weiten Ausblicke lohnt aber der Besuch auf jeden Fall . Über die Gründungszeit des Klosters lassen sich keine sicheren Angaben machen, und auch die Herleitung seines Namens bleibt letztlich ungewiss. Dieser wird zwar gerne auf die Anwesenheit des Osios Loukas Steiriotis in dieser Gegend zurückgeführt. Der Heilige soll hier als Eremit gelebt haben, bevor er später nach Böotien ging. In Erinnerung daran sei der Name geblieben. Sicher nachzuweisen ist das aber nicht, und selbst wenn diese Hypothese tatsächlich zuträfe: Für einen zeitlichen Ansatz hinsichtlich der Gründung des Klosters wäre damit noch nichts gewonnen. Allenfalls ließe sich festhalten, dass es spätestens seit der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts, der Lebenszeit des Heiligen, mönchisches Leben in dieser Gegend des Hymettos gegeben hätte. Der Bau eines Klosters aber wäre damit nicht zwangsläufig verknüpft. Immerhin, die Errichtung der Kirche wird im Allgemeinen ins 11. oder 12. Jahrhundert datiert, seine Ausmalung, von der sich durchaus beachtliche Reste erhalten haben, ins 16. Jahrhundert. In der Trapeza des Klosters, seinem Refektorium, schmückt noch immer eine Malerei des 17. Jahrhunderts die Hauptwand mit ihrer Apsis. Damit würde es sich also auch bei Asteriou um eine bereits mittelalterliche Gründung handeln, die dann über die Jahrhunderte hin Bestand hatte. Allerdings bleibt festzuhalten, dass zuweilen gerade auch in neuester Zeit der frühen Entstehung widersprochen und stattdessen ein Ansatz in die Zeit zwischen dem Fall Konstantinopels 1453 und dem Ende des 17. Jahrhunderts vertreten wird. Die Diskussion dieser Frage ist noch keineswegs abgeschlossen, und es ist abzuwarten, ob sich künftig Einigkeit hinsichtlich der Gründungszeit des Klosters überhaupt erreichen lässt. Der einzigartigen Schönheit von Asteriou freilich tun diese Unsicherheiten keinen Abbruch. Es bleibt auf jeden Fall eines der lohnendsten Ziele für einen Ausflug zum Hymettos. Für den Rückweg empfiehlt sich zunächst wieder die Asfaltstraße bis zum Aussichtspunkt 440 m.ü.d.M. Von dort zweigt nun ohne Markierung ein Fußweg ab, der aber kaum übersehen werden kann. Bei 380 m.ü.d.M heißt es aufpassen, denn man muss den Weg wählen, der zunächst in einer scharfen Rechtswendung, dann deutlich nach unten führt. Die Orientierung im Gelände ist aber leicht, teilweise findet man auf den Felsen auch gelegentlich Markierungen, bis man in der Nähe der neuen Stadtautobahn wieder die Hütte der Waldfreunde (275 m.ü.d.M.) erreicht.
Kronanemone am Hymettos (Anemone coronaria)
Blick vom Hymettos
Kloster Asteri Badewanne und Toilette der ehem. Königin Friederike von Griechenland. Die vermorschten Überreste der Monarchie waren viele Jahre lang zu sehen
Kloster Asteri
Wanderung Hymettos