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Tatoï
Friederike von Hannover Königin von Griechenland Friederike von Hannover wurde als einzige Tochter von Herzog Ernst August von Braunschweig (1887-1953) und dessen Gemahlin Viktoria Luise (1892-1980), der Tochter Kaiser Wilhelms II., geboren. Im Jahre 1938 heiratete sie Prinz Paul von Griechenland, später König Paul I. (1947), der Sohn von König Konstantin I. von Griechenland und Prinzessin Sophie von Preußen, der Schwester Kaiser Wilhelms II., war. Friederike heiratete also den Cousin ihrer Mutter. Dieser Ehe entstammen drei Kinder: Sophia (* 2. November 1938), die spätere Königin von Spanien, Konstantin (* 2. Juni 1940), der spätere König Konstantin II Irene (* 11. Mai 1942), Prinzessin von Griechenland. Anfangs wegen ihrer früheren Mitgliedschaft im „Bund Deutscher Mädel“ im Zwielicht, konnte sie sich durch ihr Eintreten für die griechischen Interessen während des Krieges und den Aufbau eines Sozialwerkes (Gründung von Schwestern-Ausbildungsstätten, Kinderheimen, Landwirtschaftsschulen) durchaus Anerkennung erwerben. Nach dem Eindruck der griechischen Öffentlichkeit nahm sie jedoch sowohl als Königin als auch später - nach dem Tod ihres Mannes König Paul 1964 - als Königinmutter hinter den Kulissen zu viel Einfluss auf die griechische Politik. Mit allerlei Marotten verspielte sie ihr Ansehen: Sie hatte eine pantheistische Weltanschauung, vermischt mit spiritistischen und vegetarischen Vorstellungen, eine Philosophie, die sie gerne mit Laughlin Campbell, einem CIA-Mann, diskutierte. Von ihrem Geiz und ihrer Habgier erzählt man sich so manche Story: z.B. wurden bestellte Waren nicht bezahlt mit dem Hinweis darauf, dass das Privileg des Hoflieferanten bereits ein ausreichender Lohn sei. Die königliche Familie kaufte sich Autos, steuerfrei versteht sich, fuhr damit für ein zwei Monate herum und verkaufte sie als ehemalige Königsautos zu überhöhten Preisen. Um königliche Freigebigkeit an den Tag legen zu können und die königliche Familie beliebter zu machen, soll die Königin Steuergelder beansprucht haben, ohne dem Parlament Rechenschaft schuldig zu sein. Angeblich erhielt sie eine Million US-Dollars von dem Graeco-Amerikaner und CIA-Mann Tom Pappas für die Erlaubnis zur Errichtung einer Raffinerie. Anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Sophia mit Juan Carlos 1962 verlangte und erhielt sie eine Mitgift von 300.000 Dollar vom Staat. Aristoteles Onassis war mehrmals bei Königs in Tatoï zu Besuch. Als sich 1964 die Hochzeit von Konstantin mit Anna-Maria anbahnte, war Onassis bereit, die Krone für die Braut zu bezahlen. Er brachte zwei Kronen zur Auswahl mit nach Tatoï, aber Friederike sagte kurz entschlossen: "Ich will alle zwei". Auch beim ungeklärten Tod (Unfall oder politischer Mord?) des linken Abgeordneten Lambrakis soll Friederike die Hände im Spiel gehabt haben. Als ihr Mann, König Paul starb, erzählte Friederike jedermann, dass sie von Paul aus dem Jenseits ihre Instruktionen bekäme, wie das Land zu regieren sei. Bei der Beerdigung in Tatoï verkündete sie plötzlich laut, dass sie an der Beerdigung nicht teilnehmen könne, weil Paul ihr vergangene Nacht gesagt habe, sie habe nun an seiner Stelle zu handeln. Sie verließ die Trauergemeinde, zog sich zurück und verkündete nach längerer Pause, dass König Paul ihr eben gesagt habe, dass nun ihr Sohn Konstantin, der neue König , auf ihre Anweisungen zu hören habe. Quelle: Tomkinson, John L.: Attica - Greece beyond the guidebooks, Anagnosis, Athen 2002
Königin Friederike von Griechenland - nicht immer „königlich“