Der königliche Palast in Flammen
König
Konstantin
I
war
während
des
ersten
Weltkrieges
offen
für
die
Neutralität
Griechenlands
eingetreten
und
eine
Beteiligung
am
Weltkrieg
vermeiden,
allerdings
mit
starker
Anlehnung
an
Deutschland.
Premierminister
Venizelos
dagegen
wollte
sein
Land
an
der
Seite
der
Entente
(Frankreich,
Großbritannien,
Russland)
in
den
Krieg
führen,
er
wollte
mit
seiner
"Megali
Idea"
griechischsprachige
Gebiete in der Türkei und vor allem Konstantinopel erobern.
Diese
diametral
entgegengesetzten
Auffassungen
waren
für
Griechenlands
Politik
eine
schwere
Belastung.
Die
Aliierten
versuchten,
in
ihrem
Sinne
auf
die
königliche
Familie
Druck
auszuüben.
So
beschuldigten
die
Engländer
und
Franzosen
den
König,
er
habe
die
Deutschen
begünstigt,
indem
er
eine
heimliche
Versorgung
deutscher
U-Boote
mit
Lebensmitteln
erlaube.
Für
den
Kontakt
mit
den
Deutschen
betreibe
er
auf
dem
Grundstück
von
Tatoï
einen
Radiosender.
Es
gab
auch
finstere
anonyme
Drohungen
gegen
die
Familie.
Irgendjemand
streute
z.B.
das
Gerücht
in
die
Welt,
der
Wein
in
den
Kellern
von
Prinz
Christoph
(Bruder
des
Königs)
in
Kifíssia
sei
vergiftet
worden
(was
sich
als
unwahr
herausstellte, als man den Diener zum Testen des Weins zwang und dieser gesund blieb).
Am
frühen
Morgen
des
14.
Juli
1916,
es
war
ein
heißer,
trockener
Sommer,
wurden
die
Majestäten
in
Tatoï
durch
einen
scharfen
Brandgeruch
geweckt,
in
der
Ferne
konnte
man
ein
gewaltiges
Feuer
beobachten
das
auf
die
königliche
Residenz
zuzukommen
schien.
Mit
großer
Sorge
wurde
die
Situation
beobachtet,
gegen
Mittag
wollte
der
König
mit
einem
Krisenstab
die
Situation
näher
in
Augenschein
nehmen,
wurde
aber
schnell
vom
Feuer
am
Weiterfahren
gehindert.
Alle
Personen
verließen
ihre
Fahrzeuge
und
versuchten,
sich
zu
Fuß
in
Sicherheit
zu
bringen.
König
Konstantin
und
sein
Sohn
Paul
fanden
einen
noch
begehbaren
Ziegenpfad,
aber
der
König
stürzte
und
verstauchte
sich
den
Knöchel,
so
dass
er
nicht
mehr
laufen
konnte.
Ein
Soldat
konnte
ihn
gerade
noch
retten,
bevor
sich
die
Flammen
hinter
ihnen
schlossen.
Die
drei
Autos
jedoch
waren
den
Flammen
zu
nahe
und
explodierten,
16
Soldaten und Chauffeure fanden den Tod.
Kurz
bevor
die
Flammen
die
Königliche
Residenz
erreicht
hatten,
konnten
Einrichtungsgegenstände
und
Möbel
in
Sicherheit
gebracht
werden.
Im
Haus
befand
sich
auch
eine
naturwissenschaftliche
Sammlung
mit
Alkoholpräparaten.
Prinz
Christoph
stieg
auf
den
Uhrturm,
um
zu
erkunden,
ob
die
Straße
nach
Athen
befahrbar
sei.
Im
selben
Augenblick
explodierten
die
Gläser
mit
den
konservierten
Tieren
und
Christoph
entkam
mit
knapper
Not
den
Flammen.
Nur
das
Haus
der
Königin
blieb
verschont,
da
es
von
immergrünem Laub umstanden war und nicht so leicht Feuer fing.
Später
fand
die
Polizei
an
drei
unterschiedlichen
Stellen
im
Wald
leere
Benzinkanister.
Man
erinnerte
sich,
dass
kurz
vorher
ein
französisches
Aufklärungsflugzeug
im
niedrigen
Flug
das
Gelände
erkundet
hatte.
Außerdem
hatten
die
Wachen
kurz
vor
dem
Brand
ein
Fahrzeug
mit
4
Personen
beobachtet,
die
ihnen
aber
entwischt
waren.
Es
soll
sich
um
eine
Tat
des
britisch/französischen
Geheimdienstes
gehandelt haben.
Quelle:
Tomkinson, John L.: Attica - Greece beyond the guidebooks, Anagnosis, Athen 2002
Fußnote:
Konstantin
hat
in
Heidelberg
studiert,
war
corporiert
beim
Corps
Saxo-Borussia,
(das
sich
übrigens
während
des
Nationalsozialismus
durch
besonders
viele
aktive
Widerstandskämpfer
hervortat.
Auch
am
Attentat
auf
Hitler
am
20.
Juli
1944
war
ein
Saxo-Borusse,
Albrecht
von
Hagen
beteiligt).
Konstantin war verheiratet mit der deutschen Prinzessin Sophie von Preußen
König Konstantin I. von
Griechenland